Hilfe holen ist das Gegenteil von Aufgeben

Heute möchte ich wieder einmal das Thema „Hilfe holen“ in den Fokus rücken. Wenn wir verletzt, krank oder Opfer einer Straftat werden, wissen wir, unter 112 wird uns geholfen. Wenn unsere Seele leidet, wir gekränkt, gedemütigt werden oder keinen Weg mehr aus Trauer und Verzweiflung finden, empfinden wir es oft als Schwäche, Hilfe zu suchen bzw. anzunehmen. Doch auf das Leben und seine Herausforderungen sind wir selten gut genug vorbereitet.

 

Ein stabiles Umfeld mit Menschen zu haben, die auch in Regenzeiten an unserer Seite bleiben, ist nicht jedem/r vergönnt. Auch sind manche Prüfungen so schwer, dass die Bewältigungserfahrungen unserer Lieben nicht genügen. Suchen Sie nach Gleichgesinnten, nach spezifischer Literatur oder – und das ist mir besonders wichtig – nach ärztlicher bzw. psychologischer/therapeutischer Unterstützung. Sich Hilfe zu holen, um aus Krisen gestärkt herauszutreten, ist ein Akt der Selbstliebe. Und es zeugt von Mut und Stärke die eigenen Mechanismen nachzujustieren. Wir können nicht an den anderen „arbeiten“, wir dürfen aber unser eigenes Rüstzeug mit professioneller Hilfe verstärken. Gerade im seelischen Bereich ist viel zu erreichen, wenn wir den falschen Stolz überwinden und uns erlauben – gemeinsam mit dem Fachpersonal – Probleme abzutragen. Viele Impulse dazu gebe ich auch in meinen Büchern.

 

Waren Sie vielleicht schon an einem Punkt, an dem Sie Hilfe gesucht haben und wurden enttäuscht? Nicht jede/r Therapeut/in, Mentor/in bzw. Arzt/Ärztin passt zu uns. Suchen Sie Ihre/n Vertraute/n. Nur Mut: Wir haben niemals ausgelernt und sind nicht gefeit vor den großen Herausforderungen des Lebens. Prüfungen machen uns vor allem dann stärker, wenn wir ihnen mit fundierten Sichtweisen und Strategien begegnen.

 

Herzlichst Tamara Nauschnegg.

 

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