Von hier an ist alles ein Bonus

Manche Begebenheiten im Leben wollen wir nicht akzeptieren. Wir können sie nicht akzeptieren. Und doch führt kein Weg daran vorbei. Das Schicksal kümmert sich nicht um unsere Befindlichkeiten oder ob gerade der falsche Zeitpunkt ist. Es spart niemanden aus und lässt nicht mit sich verhandeln. Sicher ist: Der Kampf gegen Tatsachen ist nicht zu gewinnen. Und positives Denken hat seine Limitierungen. Was also tun?

 

In den letzten Jahrzehnten wurde in der Psychologie das Thema „Akzeptanz“ zum Schlüssel. Nicht nur in den Weltreligionen übt man sich in akzeptierendem Annehmen der Umstände, sondern auch im Rahmen therapeutischer Maßnahmen. Kein Kampf gegen die Realität, kein Fliehen vor der unangenehmen Wahrheit, sondern die Tatsachen annehmen und den Schmerz zulassen. Voraussetzung dafür ist das Aushalten unangenehmer Gefühle und Emotionen. Wir sind mit einer Vielzahl an Empfindungen ausgestattet, weil die Antwort auf das Leben nicht nur eine positive sein kann. Fürchten Sie sich nicht davor!

 

Wichtig ist: Ein vermeintlicher Tiefpunkt – kann unter Anleitung – zu einem Wendepunkt werden. Wenn wir alle (inneren und äußeren) Kämpfe aufgeben, lassen wir los. Und zwar die Vorstellung, wie die Welt sein sollte. Wir schaffen Platz für Möglichkeiten und fühlen im besten Fall: Von hier an ist alles ein Bonus. Wenn keine Erwartungen mehr die Realität trüben, beginnen wir den Blick auch auf das Gute zu richten. Und ist ein persönlicher Tiefpunkt erst einmal überwunden, wächst nicht nur die innere Stärke, sondern zumeist auch die Demut. Und die steht uns allen gut.

 

Einen schönen Abend wünsche ich!

 

Herzlichst Tamara Nauschnegg

 

P.S.: Dieser Text entstammt aus meinem Buch "UNSICHERHEITEN - Dem Ungewissen begegnen und daran wachsen".

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