Wenn alles nichts hilft - Hilf dir selbst!

Vor kurzem habe ich über die „Sicherheitsflotte“ geschrieben, die ich in meinem neuen Buch „UNSICHERHEITEN – Dem Ungewissen begegnen und daran wachsen“ vorstelle. In wenigen Worten zusammengefasst: Der Mensch ist ein Herdentier, das auf soziale, berufliche, etc. Netze angewiesen ist. Den großen Unsicherheiten begegnen wir am besten gemeinsam, mit den alltäglichen gilt es allein umgehen zu lernen. Heute gehe ich einen Schritt weiter und ergänze das Bild um eine unbequeme Tatsachse: Wir können niemanden „retten“ und niemand kann uns „retten“.

Dennoch warten wir so oft darauf. Wir hoffen, hadern und ziehen uns enttäuscht zurück, wenn es das Schicksal oder unsere vermeintlichen RetterInnen nicht gut mit uns meinen. Das zieht Energie ab, die wir für uns selbst brauchen. Je länger wir über erlittenes Unrecht, die Ignoranz anderer oder die Ohnmacht lamentieren, umso weniger Zeit und Kraft haben wir für unsere Selbstfürsorge. Das schließt natürlich nicht aus, sich über Probleme zu beklagen. Dafür muss Platz sein, wenn wir unsere Bedürfnisse ernst nehmen. Es braucht aber gleichzeitig die Entschlossenheit, aufzustehen und für bessere Umstände selbst einzutreten. Wir allein für uns.

 

Eine der wichtigsten Aufgaben im Leben ist es, Einflussmöglichkeiten zu suchen und sich damit selbst retten zu lernen. Und zwar im Alltäglichen. Wie viel kann ich allein erledigen? Was geschieht mit mir, wenn ich mehr von den Dingen tue, die ich anderen umhängen will? Wann brauche ich wirklich Unterstützung? Wie sieht der Schritt nach dem Rückschritt aus? Und wann will ich ihn setzen? All das bedeutet wieder keinesfalls, dass wir nicht hoffen, hadern oder uns zurückziehen dürfen, wenn alles schiefläuft. Oder auch um Hilfe zu bitten. Die Kunst ist es aber, unsere Energie irgendwann in die Kraft zur Veränderung zu wandeln. Morgen werden wir auf die Dinge angewiesen sein, die wir heute tun. Und heute haben wir die Dinge zu tun, die getan werden müssen. Aufgaben sind erst dann erfüllt, wenn Sie erledigt sind und nicht, wenn sie unbequem werden. Wir wollen neue Realitäten? Dann müssen wir uns heute dazu entscheiden, sie selbst herbeizuführen.

 

Herzlichst Tamara Nauschnegg

 

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