Das geschrieben Wort heilt auch dann,...

Heute möchte ich Ihnen eines meiner persönlichen Lieblingsrituale vorstellen: Briefe zu schreiben, ohne diese zu versenden. Und zwar an Menschen (Lebende und Verstorbene), Tiere, an das kindliche Ich, an das zukünftige Ich oder sogar an einzelne Organe. Alles ist möglich und Schreiben heilt – das bestätigt nicht nur die Wissenschaft, sondern wahrscheinlich die meisten AutorInnen dieser Welt. Schreiben fokussiert den Geist, sortiert und beruhigt die Gedanken, es verbessert mitunter sogar Immunparameter und physiologische Werte, wie ich in meinem Buch „KRÄNKUNGEN – Was sie wert sind und wie wir sie überwinden“ beschreibe.

Letzteres wird vor allem von Menschen berichtet, die das sogenannte „Expressive Schreiben“ praktizieren. Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, an drei bis fünf aufeinanderfolgenden Tagen (jeweils 15-20min) ein belastendes Ereignis niederzuschreiben. Und zwar ca. ein bis zwei Monate nach den Erlebnissen. Mit jedem Tag verändert sich der Blick darauf, die Einstellung dazu und vor allem die innere Anspannung. Näheres dazu in meinem Buch.

 

Was aber nun das Brieferitual konkret angeht: Schreiben Sie all das, was Sie zu sagen haben, nieder. Manchmal ist ein gemeinsames Heilen nicht möglich oder der Tod verhindert eine Versöhnung. Gerade in diesen Fällen braucht es ein Ventil für die Gedanken und Emotionen. Das Schreiben bringt Unausgesprochenes ans Licht, lässt quälende Gedanken los und verhindert ein kontinuierliches Nagen an der Seele. Und das „Magische“ daran: Manchmal braucht es nur ein paar Absätze, um zu heilen und in anderen Fällen geht es schon nach wenigen Worten nicht mehr um die Heilung selbst, sondern vielleicht um Dankbarkeit, um Verständnis und Mitgefühl.

Ich selbst schließe das Ritual, indem ich den Brief in ein schönes Kuvert gebe und ihn anschließend mit guten Gedanken verbrenne. Für mich geht damit die Energie des Briefes in eine andere Form der Energie über. Das befreit.

 

Ob Sie übrigens die Briefe handschriftlich oder am Computer verfassen, ist nebensächlich. Ich bevorzuge die handschriftliche Formulierung, da die langsamere Schreibweise ein Innehalten und bewusstes Reflektieren begünstigt.

 

Wenn Sie bereits Erfahrungen mit dem Ritual haben, freue ich mich über Berichte darüber. Wenn es neu für Sie ist, wünsche ich Ihnen viele magische Erfahrungen damit.

 

Herzlichst, Tamara Nauschnegg

 

 

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